Er ist so alt wie die karolingische Minuskel: Der Aufwärmtrick, den Coach Cruise Missile seine Linden Dudes am vergangenen Wochenende gegen die Teams aus Hannover und Bergkrug durchführen ließ, ist zwar hinreichend bekannt, beherrscht wird er aber nur von Profis. Ziel der Übung ist es, das Aufwärmen derart sloppy zu gestalten, dass der Gegner das Gefühl bekommt, er habe die Lage vollends im Griff.
 „Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert“, freut sich Missile über den doppelten Coup, der auch dadurch gelang, dass Scoring Maschine Matti L. gegen seinen Willen und zur Belustigung seiner Konkurrenz gebencht wurde.
Dabei sah es in den Anfangsvierteln gegen den heimstarken TKH und einen Tag später zu Hause gegen die Vikings zunächst nicht danach aus, dass die Dudes auch nur einen Blumentopf gewinnen könnten. So setzte der TKH die Dudes  zu Beginn des Spiels derart unter Druck, dass die Stars aus Linden einige Minuten ohne ernsthaften Korbwurf ausharrten. Und auch die Vikings machten die Dudes vor einer unglaublichen Heim-Kulisse im Dome die Hölle heiß. Doch nach jeweils ca fünf Minuten legten die Dudes die Maske ab und zeigten ihr wahres Gesicht. Mit Tempogegenstößen vom mittlerweile zum Zug kommenden Konter-Libero Matti L sowie einer gewagten Unterlassungsdefense verwirrten die Mannen aus Linden ihre Gegner kolossal. „Die Jungs wussten zeitweise gar nicht mehr, auf welchen Korb sie jetzt angreifen,“ will Clutch Reporter Dyrie Kerving vom Boston Sweeper aus Kabinenkreisen des TKH erfahren haben; „Da war am Ende einfach nur eine große Leere“.
Und das zu Recht. Denn die Dudes schafften es erneut, in quantitativ kleiner Formation das Spieltempo zu bestimmen und die Spielweisen der Gegner fatalst zu korrumpieren.
„Das ist sicherlich eine unserer großen Stärken“, frohlockte der einsatzfreudige Rookie Jamal de la Roche nach dem Spiel auf der Pressekonferenz. „Die Gegner denken momentan so viel über uns nach, dass sie darüber ihr eigenes Spiel vernachlässigen. Und das ist gut für uns“.
 Da machte es dann auch nichts aus, dass sich Center Kivanc Time beim Rebound-Zählen gegen die Vikings Mitte des zweiten Viertels böse verrechnete. „Ich hab dann einfach nochmals von vorn anfangen. Waren trotzdem mehr als 15,“ gibt er grinsend zu Protokoll.
Was kann man nun von den Dudes erwarten? Der am Wochenende stark aufspielende Aufbau- Veteran Bas T Dos gibt sich hinsichtlich dieser Frage bescheiden: „Alles andere als der direkte  Aufstieg oder Platz vier wäre eine Schande“.
So soll es sein. So muss es sein.